Der hydraulische Abgleich: So steigern Sie die Effizienz Ihrer Heizungsanlage

Der hydraulische Abgleich ist ein oft unterschätztes, jedoch äußerst effektives Verfahren zur Optimierung der Heizungsanlage in Gebäuden. In Zeiten steigender Energiepreise und wachsendem Umweltbewusstsein gewinnt der hydraulische Abgleich zunehmend an Bedeutung. Doch was verbirgt sich hinter diesem technischen Begriff, und warum ist er so wichtig? In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Was der hydraulische Abgleich ist und wie er funktioniert
  • Welche Vorteile der hydraulische Abgleich mit sich bringt
  • Welche Verfahren es gibt
  • Mehr über gesetzliche Vorgaben und Fördermöglichkeiten

Was ist der hydraulischer Abgleich?

Der hydraulische Abgleich ist ein Verfahren zur Feinjustierung der Heizungsanlage, bei dem das Heizwasser optimal auf alle Heizkörper oder Heizflächen im Gebäude verteilt wird. Ziel ist es, dass jeder Raum die benötigte Wärmemenge erhält, ohne dass es zu Über- oder Unterversorgung kommt. Dies wird durch die exakte Einstellung der Durchflussmengen an den einzelnen Heizkörpern oder Heizkreisen erreicht.

Vorher/Nachher: Der hydraulische Abgleich

Vorteile des hydraulischen Abgleichs

Ein korrekt durchgeführter hydraulischer Abgleich bietet zahlreiche Vorteile:

  • Energieeinsparung: Durch die gleichmäßige Wärmeverteilung wird der Energieverbrauch gesenkt. Überhitzte Räume und unnötig hohe Heizkosten gehören der Vergangenheit an.
  • Komfortsteigerung: Alle Räume werden gleichmäßig beheizt, was den Wohnkomfort erheblich steigert.
  • Längere Lebensdauer der Heizung: Die Heizungsanlage arbeitet effizienter und wird weniger stark belastet, was die Lebensdauer der Komponenten verlängert.
  • Umweltschutz: Ein reduzierter Energieverbrauch führt zu geringeren CO₂-Emissionen, was einen Beitrag zum Klimaschutz darstellt.

Diese Verfahren gibt es beim hydraulischen Abgleich: Verfahren A, B oder temperaturbasiertes Verfahren

Der hydraulische Abgleich kann mithilfe verschiedener Verfahren durchgeführt werden:

Verfahren A

Bei Verfahren A wird die Heizlast auf Basis der Heizflächengröße im gesamten Gebäude geschätzt. Diese Methode liefert einen groben Richtwert, der den ungefähren Heizbedarf eines Raums angibt.

Verfahren B

Verfahren B hingegen berechnet die Heizlast für jeden Raum individuell. Diese präzisere Methode verwendet Softwarelösungen und berücksichtigt Faktoren wie Raumgröße, Wanddämmung, Fenstergröße und Norm-Außentemperatur.

Funktionsweise und üblicher Ablauf bei Verfahren B

Ein hydraulischer Abgleich erfolgt üblicherweise in mehreren Schritten:

  1. Bestandsaufnahme: Zunächst wird die vorhandene Heizungsanlage überprüft. Es werden Daten zu Heizkörpern, Heizkreisen und dem gesamten System erfasst.
  2. Berechnung der Sollwerte: Anhand der ermittelten Daten und der benötigten Heizlast für jeden Raum werden die erforderlichen Durchflussmengen berechnet.
  3. Einstellung der Ventile: Die Heizkörperventile werden so eingestellt, dass die berechneten Durchflussmengen erreicht werden. Moderne Thermostatventile und Strangregulierungsventile sind dabei hilfreich.
  4. Überprüfung und Feinjustierung: Nach der Einstellung wird das System getestet und gegebenenfalls nachjustiert, um sicherzustellen, dass die Wärmeverteilung optimal ist.

Temperaturbasiertes Verfahren

In der Regel wird der hydraulische Abgleich nach Verfahren A oder noch häufiger nach Verfahren B durchgeführt. Neben den klassischen Verfahren A und B gibt es aber weitere effektive Methoden für den hydraulischen Abgleich - wie z.B. den sogenannten thermischen Abgleich, auch bekannt als temperaturbasiertes Verfahren. Hierbei werden technische Lösungen eingesetzt, die auf Basis der gemessenen Raumtemperaturen eine bedarfsgerechte Wärmeabgabe ermöglichen und den üblichen Prozess stark erleichtern. Solche innovativeren Verfahren, wie z.B. das temperaturbasierte Verfahren, kommen allerdings nur selten zum Einsatz. Obwohl diese Verfahren wesentlich fortschrittlicher sind, werden sie im Rahmen der Fördermöglichkeiten (VdZ-Formular) bisher nicht berücksichtigt. Dabei ist die Verwendung des VdZ-Formulars für den Nachweis eines hydraulischen Abgleichs im Rahmen verschiedener Förderprogramme erforderlich.

Gesetzliche Vorgaben und Fördermöglichkeiten

In Deutschland gibt es gesetzliche Vorgaben und Empfehlungen, die den hydraulischen Abgleich betreffen:

Hydraulischer Abgleich nach EnSimiMaV

In Mehrfamilienhäusern mit sechs bis neun Wohneinheiten muss die Gaszentralheizung bis zum 30. September 2024 überprüft und bei Bedarf optimiert werden. Zudem ist ein einmaliger hydraulischer Abgleich innerhalb dieser Frist vorgeschrieben, sofern dieser noch nicht durchgeführt wurde. Diese Pflicht beruht auf der Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung durch mittelfristig wirksame Maßnahmen (EnSimiMaV). Die Regelungen gelten von Januar bis September 2024 parallel zu den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), das Anfang 2024 in Kraft trat. Daneben enthält das GEG ebenfalls Vorschriften zur Prüfung und Optimierung älterer Heizungsanlagen.

Heizungsoptimierung nach § 60b GEG

Ab dem 1. Oktober 2024 müssen ältere Heizungsanlagen mit Wasser als Wärmeträger auf Optimierung geprüft werden (§ 60b GEG). Diese Maßnahmen entsprechen weitgehend den Vorgaben der EnSimiMaV.

Hydraulischer Abgleich nach § 60c GEG

Ab dem 1. Oktober 2024 ist der hydraulische Abgleich für jede neu errichtete Heizungsanlage – unabhängig vom Energieträger – gesetzlich vorgeschrieben (§ 60c GEG).

Zudem gibt es verschiedene Förderprogramme, die die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs finanziell unterstützen, wie zum Beispiel die Förderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Hydraulischer Abgleich mit termios Pro

Der hydraulische Abgleich ist eine sinnvolle Maßnahme zur Optimierung der Heizungsanlage, die sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bietet. Hausbesitzer und Verwalter sollten dieses Verfahren in Erwägung ziehen, um den Energieverbrauch zu senken, den Wohnkomfort zu steigern und die Umwelt zu schonen. Angesichts der vielfältigen Fördermöglichkeiten lohnt sich der hydraulische Abgleich nicht nur aus technischer, sondern auch aus finanzieller Sicht. termios Pro ist hierbei die kostengünstigste Lösung für die Wohnungswirtschaft mit der höchsten CO2-Einsparung pro investiertem Euro.

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